Zaira
Hallo, ich heiße Zaira...
und bin im Oktober 2011 auf die Welt gekommen. Meine Mama ruft mich immer Prinzessin, das ist auch die Übersetzung meines Namens.
Ich habe einen tollen Bruder. Flavio hat sich ganz fest auf mich gefreut. Wir haben uns natürlich zum Streiten gern.
Ich war ganz gern in Mamas Bauch, doch plötzlich hatte ich es ganz eilig auf die Welt zu kommen. Es fühlte sich alles so toll an, wenn doch nur die Krämpfe nicht gewesen wären.
Niemand wusste so recht was mit mir los war und plötzlich wurde ich von Mama und meinen Liebsten getrennt. Irgendwie passierte was in meinem Kopf, das sich Schlaganfall nennt und so brach meine kleine Welt zusammen.
Jetzt war Kampf angesagt. Aufgeben? Nein, ich doch nicht! Ich habe entschieden, dass ich weiterkämpfen würde, egal wie und wieviel Zeit es kosten würde.
Ich wusste dass ich nicht alleine war.
Mein Bruder war einfach toll… Er erzählte mir viele Geschichten und oft schlief ich in seinen Armen, das fühlte sich besser an, als im Spitalbettchen…
Nie war ich alleine…
Wir alle kämpften und wussten aber gleichzeitig, dass ein Wunder geschehen war…
Es ging mir von Tag zu Tag besser und als langsam auch endlich meine Atmung ganz gut mitmachte, konnte ich nach Hause.
Mein Bettchen stand schon lange bereit….
Die erste Zeit
war schon noch anstrengend, wir wussten ja alle noch nicht so recht wie es weitergehen würde. Ich musste halt noch Medikamente gegen die Krämpfe schlucken und die schmeckten mir also gar nicht. Dann hatten wir noch sehr viele Termine und das hin und her machte auch nicht so wirklich Spass.
Aber wir fanden immer Augenblicke der Ruhe, der Kraft und der Freude…Gründe dafür gibt es immer im Leben….
Heute geht es mir sehr gut….
Ich bin ein aufgewecktes Mädchen. Ich liebe es zu tanzen. Die Neurologin sagte mal zu meiner Mama, dass ich nie eine Ballerina werden würde. Ich bin aber schon eine ganz große Ballerina.
Manchmal ermüde ich schneller, wenn ich zu lange laufen muss. Aber ich liebe es immer noch, wenn mich Mama wie ein Äffchen in den Armen trägt. Affen sind ja auch meine Lieblingstiere.
Ja, die linke Hand will auch nicht immer so wie ich will, dann nehme ich halt die rechte Hand.
Ich bin auch noch nicht so schnell wie die anderen Kinder in meinem Alter, aber das ist auch überhaupt nicht so wichtig.
Heute bin ich 4 Jahre alt
und sehr wenige Menschen kennen meine Geschichte. Aber heute wollte meine Mama alles teilen, damit sie anderen Familien mit besonderen Kindern Mut machen kann:
Was ist im Leben normal? Was zählt wirklich?
Ich bin heute einfach nur unendlich dankbar, meine Kinder bedingungslos lieben zu können, meine Kinder nicht vergleichen zu müssen. Ich liebe sie beide unendlich so wie sie sind und nichts auf dieser Welt ist vergleichbar mit dieser LIEBE.
Stark sein bedeutet nicht perfekt zu sein. Stärke ist nicht sichtbar. Stark sein bedeutet tief zu fallen und wieder aufzustehen.
Herzlichst,
Laura und Familie
(Stand 04/2016)